Das faule Fleisch der Deutschnationalen
Das Fleisch liegt rot und feucht am Boden. Darin kriecht Lars in der blutigen Röte wie ein böses Tier. Doch wer mag das sein? Sowie er seine Hände in den blutigen Teppich stemmt, seine Knie ins faulige Aas verbiegt, so sehr fehlt mir die Metapher. Weshalb ich nun hier sitze, die Finger in die Tasten verklemmt. Ich möchte schreien. Doch ich schreie nicht, sondern schweige. Dabei gehe ich weiter im Kampf der Bilder und der Worte.Das Rot löst sich aus dem Blut. Sofern das Augenlicht sich darüber erbricht. Ehe mir einer sagt, was es denn sei, vermag ich nichts zu schreiben über dieses verfluchte Rot des rohen Fleisches. Solange bleiben die Bilder tot und die Worte tief im Nichts begraben.
Springe zu einem Abschnitt:
Die Erotik der Jagd
Obwohl die Menschenjagd gänzlich unabweisbar erscheint, sofern sie auf den Kindermörder zielt, geschieht sie wie jede Jagd, geschieht aus Freude am Töten. Die Jagd, das ist der erotische Trieb, die sexuelle Erregung. Sicher, diese Freude hatten, als diesen hier zur Strecke brachten. Masturbation am Lauf der Flinte.
Trotzdem Lars, der Kindermörder von Pirmasens, vorerst noch am Leben bleibt, feierte ich mit unsere Jägern den ihren Fang die ganze Nacht. Als sie den Kindermörder entdeckten, schnell, bevor und er fliehen konnte, schossen wir sofort aus unseren Gewehren und Pistolen. Angesichts der schnellen Waffen wegen in Versuchung ihn an Ort und Stellte zu töten, griff ein Jäger erst zur Kamera. Wiewohl wir wussten, dass Lars ihnen nicht mehr entkommen würde.
Die deutschnationale Kultstätte
„Es war ein seltsamer Ort“, berichtet mir Delume, unser stolzer Afrikaner. Umso mehr, als es eine Kirche war, in der sie Lars erwischten. Eine Kirche voller Gläubiger einer deutschen Religion.
„Die Menschen standen um große Tische herum, unter einem großen Altar. Bevor sich die Gemeinde zum Gottesdienst versammelte, trieben sie lebendige Schweine vor sich her. Die Tiere rannten um ihr Leben in eine enge Gasse aus stählernen Gittern. Dort hatten die Schweine die Nähe des Todes fühlend eine große Furcht. Später, nach einigen Schritten schon, endete das Quieken im heiseren Schreien. Denn nun nahm eine Maschine ihre grausame Arbeit auf. Vier rotierende Messer zerteilten die Schweine bei lebendigem Leib in vier gleiche Scheiben.“
Delume, Kämpfer der Pirmasenser Kolonie
Dann enthäutete ein Gläubiger im langen Ledermantel die Schweinescheiben, schilderte Delume weiter. Danach trugen andere Männer die Schweinescheiben in die Kirche. Dort legen sie die zerteilten Kadaver nebeneinander. Sie bauten aus 40 oder 50 Schweinen ein großen Teppich aus Fleisch und Blut. „Nun musste die Gemeinde über das rohe Fleisch gehen“, so Delumes Zeugnis.
Der deutsche Mörder kriecht durchs faulige Fleisch
„Wir standen am Eingang. Als Lars, der Kindermörder uns bemerkte, versuchte er zu entkommen. Auf allein Vieren kroch er wie ein Hund über das blutige Fleisch. Aber wir waren schneller. Während wir Lars ergriffen und abführten, blieb die Gemeinde im Angesicht unserer Waffen ruhig. Nur der deutsche Geistliche schrie uns durchs Mikrophon hinterher: Das nächste Mal machen wir einen Teppich aus Negern!“
Delume, Kämpfer der Pirmasenser Kolonie
Zwar wissen wir nun, wer dem Kindermörder seinen Unterschlupf gewährte. Somit ist das Nest der Deutschnationalen endlich aufgeklärt. Doch es sind viele darunter, von denen ich eine derartige geistige Perversion niemals erwartet hätte. Sogar solche, die in den Parlamenten und in hohen Ämtern sitzen. „Hey Delume! Sind die Listen mittlerweile vollständig?“
Giftiger als jede Spinne
„Ja, sie die Listen sind fast vollständig“. beantwortete der treue Afrikaner meine Frage. Dann werden wir nun die Befehle geben. Die Kämpferinnen sind bereit, die Ziele sind bestimmt. So werden wir unser Versprechen erfüllen, das wir Kolonistinnen unserer Gott gegeben haben. Wir ziehen in den Krieg, um den Feind zu vernichten. Hinterhältiger als jede Schlange, giftiger als jede Spinne und angriffslustiger als jeder Skorpion ziehen unsere Kämpferinnen gegen die Deutschnationalen zu Felde. Und ich gehe mit ihnen.
Bericht: Theophil Meisterberg
Digitales Bild: Scharfschütze